Unser P-Seminar „Modellbau Architektur – Nachhaltiges Bauen“ besuchte am 16.4.24 das IST-Zentrum in Kallmünz, um sich vor Ort ein Bild davon zu machen, wie Bauen zum erlebbaren Prozess werden kann. Herr Ludwig Pirkl hat im wunderschönen Kallmünz ein wahres Kleinod geschaffen: Durch ihn wurde ein ehemaliges Schulgebäude unter nachhaltigen Aspekten zu neuem Leben erweckt und bekam dafür den Denkmalpreis 2020 in der Kategorie „Ausgezeichnetes Bauen im Bestand“ für nicht denkmalgeschützte historische Gebäude.
Herr Pirkl selbst klärte uns an diesem Nachmittag über viele interessante Aspekte auf, die für ihn bei der achtsamen Renovierung des Hauses eine wichtige Rolle gespielt haben. So konnten sich die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer davon überzeugen, warum der Goldene Schnitt nicht nur in der Natur als Zeugnis vollendeter Schönheit und Eleganz gilt, sondern auch in der bewusst gesetzten Aufteilung eines Tür- oder Fensterrahmens ein äußerst harmonisches Erscheinungsbild und Raumempfinden generiert. Welche Rolle Zeit bei der Instandsetzung eines in die Jahre gekommenen Bauwerks spielt und wie eine Sonnenuhr die Mitarbeiter seiner Firma in diesem Gebäude durch ihren Arbeitstag begleitet, verriet uns der Bauherr ebenfalls, bevor es für alle noch eine kleine Stärkung im Seminarraum, der ehemaligen Turnhalle, gab. Mit „10 Prozent mehr Lebensenergie“, so beschrieb Herr Pirkl eine weitere Intention seines Projekts, verließen wir nach 2 Stunden erkenntnisreich die Pforte der besonderen Architektur.
Durch die Instandsetzung dieses nicht unter Denkmalschutz stehenden Bauwerks wurde das Objekt nach längerem Leerstand vor dem Verfall und Abbruch gerettet. Solch eine Sanierung hat eine wichtige Vorbildfunktion für die nachhaltige Bewahrung und Nutzung historischer Bausubstanz und fügte sich deshalb hervorragend in unser P-Seminar ein.