Jugend Debattiert Grenzenlos



Das Projekt fand vom 17. bis 22. März 2024 in Regensburg statt. Die 20 tschechischen und deutschen Schülerinnen und Schüler trafen Sonntagfrüh an der Flixbus-Haltestelle in Regensburg erstmals aufeinander und verbrachten den restlichen Tag in den Gastfamilien.
Am Montag startete dann die eigentliche Projekthase mit dem gemeinsamen Workshop im UNA TERRA Laden in der Regensburger Altstadt, wo die Teilnehmer von Sabine Leistner resp. Transition Regensburg eine Einführung in die Thematik Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) erhielten. Nach Mittagessen und Stadtführung folgte eine Filmvorführung im Andreasstadel, wo die Teilnehmer anhand der Geschichte von „Der Zopf“ Input zum Thema „Frauenrechte“ bekamen und sich im Anschluss über Globale soziale Ungleichheit austauschen konnten. Nach dem Abendessen im „Hans im Glück“ konnten die Teilnehmer noch das „RE.LIGHT“-Festival in Regensburg besichtigen.
Am Dienstag begann das Coaching durch den Rhetoriktrainer Tim Wagner, der bereits in den vergangenen Workshops Coachin und Training übernommen hatte. Dabei brachte er ihnen insbesondere Kompetenzen demokratischer Kultur näher. Die Teilnehmer lernen im Dialog und Streitgespräch, Gemeinsamkeiten zu identifizieren und Trennlinien zu überwinden. Dabei geht es vor allem um Themen im politischen und soziokulturellen Kontext – in diesem Jahr besonders um die einschlägigen Themen der BNE - Ökologie, Klima- und Naturschutz, Umweltbildung und Nachhaltigkeit. Somit
Die Schülerinnen und Schüler beider Schulen beschäftigten sich somit intensiv mit Debattentechniken und der Problematik eines fairen Diskurses. Sie lernten, Argumente zu formulieren, gut abzuwägen, andere Ideen kritisch zu prüfen, bei besseren Argumenten einzulenken bzw. eigene zu entwickeln. Die Themen des Projekts waren so gewählt, dass sie sich mit den Erfahrungen des Aktivisten und Experten aus dem Bereich Klimaschutz und Ökologie auseinandersetzen sowie die Gründe für unterschiedliche Positionen und aktuellen Fragen erarbeiten konnten.
Themen, die von den Teilnehmern selbst entwickelt wurden, waren etwa:
- Soll die nächtliche Beleuchtung auf Straßen und Plätzen abgeschaltet werden?
- Soll eine individuelle Obergrenze für Flugreisen gelten?
- Soll in der Innenstadt ein Tempolimit gelten?
- Sollen Busse und Bahnen kostenlos sein?
- Soll es in Restaurants und Kantinen an einem Tag in der Woche nur vegetarische Speisen geben?
- Sollen nur noch tierwohlgerecht produzierte Lebensmittel verkauft werden dürfen?
In der Debatte über die Themen erfolgte neben der vertieften Einarbeitung in den Themenkomplex somit auch eine Elaborierung sprachlicher und dialektischer Fähigkeiten.
Am Mittwoch wechselte der Workshop an die Universität, wo neben einer Fortführung des Debattenworkshops Experten vom Netzwerk Nachhaltigkeit den Teilnehmer Informationen über die Argumentation von Klimawandel-Leugnern bzw. Teilnehmern der NGO „Die letzte Generation“ vermittelten. Im Anschluss konnten sich allen in den Räumen von UM:WELT in einem Workshop individuell mit den SDG-Themen der UNESCO zum Thema BNE auseinandersetzen.
Am Donnerstag stand der Tag unter den Vorzeichen der Abschlussdebatten, die von allen Teilnehmern geführt wurden – neben der thematischen Einarbeitung intensivierten die Schülerinnen und Schüler auch ihre Diskurs-Techniken und konnten ihr im Workshop erworbenen Kenntnisse bravourös zeigen.
Am Freitag brachten die deutschen Schülerinnen und Schüler ihre Gastpartner wieder zur Flixbus-Haltestelle, wo der Abschied allen sichtlich schwerfiel. Neben der intensiven Arbeit und dem Austausch über die Themen, der auch in den Gastfamilien weitergeführt wurde, konnte man die Etablierung einer grenzüberschreitenden europäischen Freundschaft bemerken. Im nächsten Jahr wird dann etwa zur gleichen Zeit der Gegenbesuch in Prag stattfinden, wo man die Debatten- und Diskurstechniken weiter elaborieren wird.
Herzlichen Dank an den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond für die Unterstützung dieses Projektes!
Genau zuhören, andere Perspektiven nachvollziehen und aufeinander eingehen ... all das übst du beim Debattieren. Wie kann ich mich einfach und gründlich informieren? Welche Positionen gibt es in aktuellen Streitfragen? Wie kann ich mich mit Respekt, und doch bestimmt in die Diskussion einbringen?
Das Debattieren stärkt dich und fördert die Gemeinschaft. Du gewinnst ein sicheres Auftreten und lernst es, die Dinge auf den Punkt zu bringen .. insbesondere wenn du dich auf Teilnehmer:innen aus anderen Ländern und Kulturen einlässt.

